Mittwoch, 10. September 2008

Ikes kleiner Bruder zu Besuch

Heute Nacht wachen wir von lauten Geräuschen aus dem Innenhof auf. Könnte Regen sein, aber es ist viel zu laut für Regen. Hendrik wackelt zum Fenster, kann aber erstmal in seiner Blindheit nichts erkennen. Nadine erkennt das....Ich hab schon Hagel vermutet, aber der Lärm wurde so Ohrenbetäubend, dass es wohl eher Steine waren die gegens Fenster geworfen worden(und das obwohl wir im Innenhof doch recht geschützt sind). Weil es dann so heftig wurde, dass man es beim besten Willen nicht ignorieren konnte haben wir dann erst mal vorsichtig den Innenhof inspiziert, sind jedoch schnell wieder zurück gewichen, da wir Angst hatten, das Fenster würde nicht stand halten. Um das volle Ausmaß der Katastrophe nachvollziehen zu können sind wir dann ins Wohnzimmer gegangen, wo wir uns bei dem Lärm schon anschreien mussten um uns zu verständigen. Da haben wir dann auch erstmal die Balkontür zugemacht und das Chaos aus sicherer Entfernung betrachtet. Das war echt krass! Haben davon keine Fotos, gab aber Bilder auf den Spanischen Fernsehsendern in denen man das sehr gut nachvollziehen konnte, vlt findet ihr die über Google, wen's interessiert. Unsere Mitbewohner haben uns dann gesellschaft am Fenster geleistet und waren nicht minder geschockt als wir. So etwas habe es hier in den fünf Jahren nicht gegeben die sie hier lebten. Als wir uns dann sattgesehen haben und uns einigermaßen davon überzeugen konnten, dass unsere Fenster nicht klirren würden, konnten wir dann unsere "Nachtruhe" fortsetzen.

Heute morgen beim Brot holen wurde das Ausmaß der Kathastrophe bewusst und die nächtliche Begeisterung weicht dem Schrecken vor den Folgen. Die Blätter sind von den Bäumen geschlagen worden (was den Kindern am Nachmittag aber einen Frühzeitigen Herbst beschert hat), Plastikteile von Fenster-schalosien liegen auf der Strasse, sowie Blumentöpfe, Zweige, Müll, tote Tauben, usw, die ballonartigen Laternen aus Glas sind zerschlagen. Aber das krasseste sind die Autos, alle sind natürlich übersäht mit Dellen. Wie will man die bitte jeweils wieder ausbeulen? Bei vielen sind Sprünge in den Scheiben und bei manchen ist sogar die Heckscheibe zerbrochen. Von Hagel!!! Welche zerstörung!! Im Fernsehen sehen wir Flüsse von Wasser die in Metro-Stationen reinlaufen. Überraschenderweise kamen wir trotzdem gut und unkompliziert mit der Metro zur Arbeit. Der Zug allerdings fuhr nicht. So konnten wir nicht unser gestern erstandene Monatsticket ausreizen. Also hier war Weltuntergang, kleiner Ike, demnach Gruss an alle im Golf von Mexico.
Überraschenderweise war dieses Unwetter allerdings nicht, wie von Nadine vermutet, auf den Titelseiten der deutschen Presse. Alle die trotzdem davon gehört hatten seien beruhigt: uns geht es prächtig!! Wir spielen im Laub!!

regen am nachmittagunser Innenhof, links der Hagel auf dem Boden

1 Kommentar:

Shervin hat gesagt…

Hi Ihr beiden!
Schön, dass Ihr eine Bude habt und nicht unter freiem Himmel schlafen müsst. Siehst Du Nadine Mama hatte es geahnt, dass Madrid gefährlich ist.
Uns hat der Alltag inzwischen im Griff und wir vermissen Eure ansteckend gute Laune hier.
Wir freuen uns auf den Herbst.

Hase und Tigger