Montag, 16. Februar 2009

Tag 4: Granada

Was macht man natürlich als erstes in Granda? Man geht in die berühmte Alhambra, eine maurische Festungsanlage und ehemaliger Herrschaftssitz, welche weit sichtbar auf dem Berg in Granada trohnt. Da das Ding eins der meistbesuchten Attraktionen Europas ist, wird überall gewarnt, man solle sich eine Karte vorher übers Internet kaufen oder aber spätestens um 7 uhr morgens an den Kassen stehen. Um 10 Uhr sassen wir mal wieder in der Küche unseres Backpacker Hostels beim Frühstück und unterhielten uns mit dem netten Iren, der irgendwie hier so rumgammelt, vorher 3 wochen in Malaga war, wo jetzt auch noch seine Freundin ist, die ihn leider verlassen und aus der Stadt gejagt hat. So gammelt er jetzt hier und wartet auf ihren Anruf, dass er zurück kommen darf. Ein deutsches Päarchen war auch da und unsere überraschend stillen amerikanischen Zimmergenossinen. Naja, aber man ist ja nicht zum plaudern hier!! Nach dem Alhambra Bus suchend schlenderten wir so duch den Ortskern, wo wir noch einen so nett gestalteten Gewürze/Kräuter/Tee-Laden fanden, dass wir ohne Granada-Spezial-Gewürzmischung und der geheimen Teemischung gegen alle Arten von Kopfschmerz nicht weitergehen konnten.

Der ShuttleBus führt auf den Berg hinauf, an den Reisebusparkplätzen vorbei, direkt zum Labyrinth aus Absperrbändern, welche die Touristenmassen leiten sollen. Also wir hatten an der Schlange etwa sechs Leute vor uns, aber gut, ist auch Februar. Netterweise schaute die Dame an der Kasse mal wieder nicht so genau hin und auch ich musste nur den Studentenpreis von 9 anstatt 16 € zahlen. (Es ist auf dieser Fahrt tatsächlich des öfteren passiert, dass man meinen Internationalen Studentenausweis, der ja eigentlich netterweise sogar bis Ende 2008 ging, nicht akzeptiert hat. Nach dieser langen Phase des Studentenstatus muss man sich erstmal wieder dran gewöhnen, keiner mehr zu sein und mehr zu zahlen. Aber versuchen kann man es ja immerwieder. macht mein Vater bestimmt auch immernoch jedes Jahr auf der IAA ;-) Also waren wir in der Alhambra. Man bekommt an der Kasse seine Eintrittszeit für den Palast vorgeschrieben. Karte gekauft 12 Uhr --> Bitte betreten sie den Palast um 12:30! Man hat also ein bisschen Zeit um den Weg durch die Gärten zu geniessen um sich dann an der Schlange am Palast anzustellen. In dieser Schlange kam dann der SUPER GAU. Man will anscheinend nochmal unsere Tickets EINSCANNEN (einreissen war gestern), ich greif in meine Po-tasche und die Tickets sind weg! Sie müssten drin sein, sind sie aber nicht! vorne rechts das Schweizer, vorne links der Foto, hinten rechts das Geld, hinten links eben alles andere: Stadtkarten, Notizen, Flyer, Eintrittskarten, aber die wichtigen fehlen! Ohne Tickets kein reinkommen, das machten sie uns deutlich! Also gut, wir gehen den weg durch die Gärten zurück, Tickets suchen. Nach einem viertel der strecke stoppte uns eine Frau und wollte unsre Tickets sehen. "Die suchen wir gerade" - "ohne tickets dürfen sie nicht zurück in den Garten" - "äh, aber wir suchen sie doch gerade und ausserdem ist doch da auch der Ausgang. Wenn wir keine Tickets haben dürfen wir NIE mehr raus? " Also komische regeln und nach etwas überzeugung durfte EINER dann durch und ich musste mein wertvollstes als Pfand zurück lassen - Nadine! Ich renne also durch diesen Park und versuche mit dem werfen von kleinen Blättern immer wieder die Windrichtung abzuschätzen um unsere Tickets zu finden. Man muss dazu sagen, dass natürlich viel Wind da war an diesem Tag. Wies hat uns auch keiner dieser Hampel mal drauf hingewiesen, dass diese Tickets nach dem Einlass nochmal kontrolliert werden? Nix gefunden. Aber eine der, wenn auch nicht kullanten, aber hilfreichen Aufpasser sagte mir, dass eben über Funk durchkam, dass ein Ticket gefunden wurde. Ist jetzt bei Nadine. Ich also zurück zu nadine gerannt. Alles sollte möglichst schnell gehen, da wir in unserem Besichtigungsfenster, Einlass 12:30, bleiben mussten, sonst VORBEI! Nadine hatte eine Karte in der Hand, zweite immernoch weg. Die so wertvolle Info, wo denn der Fundort war, bekamen wir nicht. Jedes betteln beim Türsteher mit einem Ticket brachte nix, ein Ticket, also eine Person. Naja, man gönnt sich ja sonst nix, also ist Nadine schon rein und ich den schönen LANGEN weg durch die Gärten wieder zurück an den Eingang zum Ticketschalter. Gott sei dank erinnerte sich die Kassendame an mich "Student war das, oder?" Das hätte jetzt noch gefehlt! Also wieder zum Palast durch die windigen Gärten, ich kannte den weg mittlerweile. Am Palast hatte ich nen Krampf in der Hand, weil ich mein Ticket die ganze Zeit so FEST gehalten hatte! Aber es war genügend Zeit zu entspannen: Karte gekauft 13 Uhr --> Bitte betreten sie den Palast um 13:30! Grrr. Und Nadine wartete drinnen. Als wir dann endlich vereint waren, musste natürlich erstmal ne Pause udn etwas Schoki her! Ach ne, man darf heir ja nicht essen! Grrr!
JA, ES WAR WINDIG!
Ich weiss nicht ob es an den Erlebnissen des Vormittags lag oder an den vielen Eindrücken der letzten Tage, aber die Alhambra hat uns nicht so fasziniert. Irgendwie insgesamt gross, aber nicht sehr viel schöner als das der letzten TAge. Hm, naja!

Den Nachmittag haben wir dann noch etwas in der City verbracht. Speziell in einer Strasse säumen sich die arabischen Händler, Cafes mit Sitzkissen und Wasserpfeifen und Stände mit Fallafel und Co. Total nett! Nadine hat einen total süssen Mantel erstanden der in Berlin durch sein Design locker 150 € kosten würde: leicht asymmetrischer Reissverschluss, abgeschrägter Saum unten und unten am Saum mehrere handtellergrosse Löcher, dazu eine spitz zulaufende Kaputze, auch mit einem kleinen Loch drin. Total ausgefallen. Orange, innen Fleece. Und das für 30 €. Ich will auch mal Herrenmäntel und Schuhe in den Frauenpreisklassen bekommen.


Gegen Abend hiess es dann Abfahrt nach Madrid. Etwa 450 km. Mit Ausladen zuhause und abschliessendem Tanken kam ich um 23:57 Uhr bei AVIS an. Froh waren die nicht..ups...wir aber umso mehr. Froh über die vielen Eindrücke und das Erlebte an diesem langen Wochenende in Andalusien. Eine faszinierende Gegend, wo die maurische udn christliche Kultur aufeinandertreffen. Toll! Nur zu empfehlen!! Freu dich drauf, Mama!

Dienstag, 10. Februar 2009

Tag 3: Malaga & Costa del Sol


Wir haben uns Abends noch aufgemacht nach Malaga, da das Programm für den nächsten Tag stramm gewählt war. Unser Bett stand für diese zweite Nacht nicht mehr in einem Hotel, sondern in einem Backpacker Hostel. Nach der üblichen anstrengenden Suche nach der Adresse in einer fremden Stadt entpuppte sich unsere Unterkunft als wirklich nettes Örtchen. Das Melting Pot Backpacker Hostel liegt am östlichen Rand von Malaga am Hang etwa 3 Minuten vom Strand und 15 Min vom Zentrum entfernt. Eine lange Treppe den Hang hinauf führt zur Haustür. Noch ein paar stufen und man steht auf der Dachterrasse mit blick aufs Meer.

Leider war es dafür noch ein bisschen kalt, aber im Sommer bestimmt nett. Innen ist die Athmosphäre total häuslich familiär, nicht so steril wie in Hotels oder Jugendgerbergen. Es gab ein Wohnzimmer mit Sofas und Fernseher, I-net und das Frühstück wurde direkt in der Küche von einem selbst zubereitet. Wie zuhause. Und da kommen dann morgens so langsam alle aus ihren Betten gekrochen und setzen sich an den Küchentisch. Total nett, weil eben auch nette, interessante Leute. Kanadier, ne Amerikanerin die für ne Fahrradtour nach Andalusien gekommen ist, Holländer die auf der Suche nach ner Wohnung für Erasmus in Malaga sind, eine ältere Dame aus Frankreich die sich redlich im Englischen üben möchte und natürlich auch Deutsche. Das führte dazu, dass aus dem frühen start in den Tag erstmal nix wurde, weil wir uns etwa 2 stunden mit den leuten am tisch unterhalten haben. Am Ende sind wir dann aber doch nach Malaga aufgebrochen und haben begleitung von Lena bekommen. Ein Mädel aus Berlin, die dort als Aufnahmeleiterin beim ZDF Hauptstadtstudio tätig ist. Da konnte Nadine endlich mal jemanden über die TV Szene ausfragen. Also sind wir zu dritt erst am Strand und anschliessend den Berg zur Alcazaba hinauf geschlendert.


Dies war eine maurische Festungsanlage, dessen Palastebäude heute ein Museum beherbergen (das wir mal ausgelassen haben).

Von dort oben hatte man aber einen super Blick übers Meer, auf die "wunderschön" eingefasste Stierkampfarena, die Kathedrale im Stadtkern (die wir später noch besichtigten) und den Nachbau des im 18Jh grössten Kriegsschiffes Santissima Trinidad im Hafen (was man leider nicht besichtigen konnte wegen bauarbeiten).

Der anschließende Bummel durch die Stadt war natürlich obligatorisch. Eigentlich gar keine so hässliche Stadt wie immer alle sagen. Der Stadtkern ist echt nett, schöne Häuser und Plätze usw. Das blöde sind halt die riiiiesigen Hotels rund um den Stadtkern. Vllt kann man das auf den Fotos etwas erkennen.

In der Kathedrale gab es überraschenderweise mal einen Audioguide, der aber für mich leider nicht die Infos brachte die ich erhofft hatte. Nur so Kirchen-Kram, komisch oder?

Also gegen Mittag dann die Sonne raus kam haben wir die Pferde gesattelt und sind an der Costa del Sol entlang geritten.

Ja, so man sich so eine Küstenstrasse eben vorstellt. rechts Meer links berge, viele Kurven, tolle Ausblicke, kleine Dörfer, grosse Hotels. Herrlich! Und als Abschluss einen Hammer-Sonnenntergang. Wie sich das gehört. Dafür habe ich dann auch gerne auf die angeblich so tollen Höhlen verzichtet. Wäre bestimmt nett gewesen, hätte uns aber wertvolle Sonnenstundengeraubt und das kam natürlich nicht in frage.


Spät sind wir dann in Granada angekommen und haben wieder den Horror des Adresse-in-fremder-Stadt-suchen erlebt. Nur Einbahnstrassen! Man hat oft gar keine wahl wo man langfährt. Wir sind dann irgendwann im südosten aus der stadt wieder rausgefahren um endlich im Norden wieder reinfahren zu können und sind nach 25 minuten doch wieder an dem Platz von vorher rausgekommen.Und das mit einer pienzenden Kuscheldecken-Beifahrerin! Letztendlich dann doch angekommen war natürlich das erste Hostel belegt. Tolle Idee die letzte Nacht nicht im Voraus zu reservieren. Das Zweite Hostel haben wir zum verderben nicht gefunden (aber dir Informationen waren auch dürftig) aber im dritten sind wir dann untergekommen. Konnten sogar im Hostel in der Garage parken (schon mal mit dem Auto Aufzug gefahren?).

Freitag, 6. Februar 2009

Was ein Ding!!!


Da mir nur noch 1 Tag in meiner wunderschönen Stadt bleibt, muss ich leider Gottes jetzt auch mit dem Aufräumen und Packen anfangen. Dummerweise habe ich mit dem Karton angefangen, wo wir alle Quittungen, Eintrittskarten usw gesammelt haben. Das Ergebnis meiner Auswertungen der Ausmistungen ist, dass wir in 6 Monaten über 1137€ für Lebensmittel ausgegeben haben und jetzt kommt der Hammer über 1200€ für Klamotten. Ich sage nur, wie gut, dass wir das mal gesammelt haben, da Jenny mich schon fragte, was ich glaubte wieviel wir so ausgegeben haben. Da sind dann andere Ausgaben, wie Kosmetika, Fahrkarten, Geschenke, Farben usw nicht bei, sowie Miete. Hendrik und ich staunen am meisten über den Klamottenbetrag, da wir mit gut 300-400€ weniger gerechnet haben. Aber bei 17 Paar neuen Schuhen, mehreren Hosen, T-shirts, Pullovern, Jacken und und und, ist das auch kein Wunder mehr.
Mit solchen Gedanken habe ich mich die letzten Tage befasst, statt an Abschied denken zu müssen, der noch früh genug kommt. Solange ich noch hier bin, will die Zeit auch genutzt werden, also habe ich mir am Mittwoch den Palast nochmal angesehn und bin gestern durch die Stadt gestreift, nachdem ich meinen letzten Aufsatz für die uni fertig geschrieben habe, und alle Arbeiten abgegeben habe.
Diese Woche fand noch ein gemeinsames Abendessen mit unseren Mitbewohnern statt, was so geplant zum ersten Mal passierte. Die beiden Oskars haben eine sehr leckere Spanische Tortilla gemacht, und Piero hat Sachen vom Peruaner geholt(da er ja nciht kochen kann). Wir haben noch Fajitas dazubeigesteuert, da ich keine Lust auf Knödel hatte, was die andere Alternative gewesen wäre. Es war ein sehr lustiger Abend, den wir schon früher hätte machen sollen. Ich werde die Herzlichkeit der Mitbewohner, besonders Piero's sehr vermissen, die Unordnung allerdings überhaupt nicht. Die Stadt wird mir sicherlich noch mehr fehlen, da ich noch nie in einer Großstadt gewohnt habe, die so viel zu bieten hat(vor allem shopping technisch;-). Ich werde sicherlich wiederkommen, allein um zu sehen, ob man den Strand am Fluss vor unserer Haustür verwirklicht hat. Am meisten wird mir natürlich mein Süßer fehlen, den ich 3 Wochen lang in dem Chaos zurücklasse, dass ich hier an die Wände gepappt habe(ohne sähe es aber auch zu leer aus).
Allgemein waren die Erlebnisse die mir am meisten im Gedächtnis bleiben werden, die vielen Reisen, die wir gemacht haben, so wie die vielen lieben Besuche von euch, mit denen wir unsere schöne Stadt teilen durften. Ich hoffe es hat euch ebenso viel Spaß gemacht wie mir.
Die letzten Einträge über unsere große Reise folgen bald. Ich werde mich nochmal mit offenen Augen durch die Stadt treiben lassen und euch dann noch mehr Fotos und Geschichten in persona mitbringen.
Besos,
Nadine

Donnerstag, 5. Februar 2009

Sevilla

Wie gut ist es doch einen Vater zu haben. Ohne den und seine schlauen Ratschläge wär ich wohl in Andalusien nachts erfroren. So konnte ich aber im vorraus planen und meine Decke mitnehmen. Es scheint tatsächlich eine Seltenheit in Andalusien zu sein, dass es Heizungen gibt. Aber unter meinen angesammelten 3 Decken und mit Schal konnte ich dann doch mollig warm schlafen und hab unsere erste Nacht in Sevilla gut überstanden. Nach einem Spanischen gewohnt spartanischen Frühstück haben Hendrik und ich uns dann mal ins Stadtinnere begeben, welches einfach traumhaft wirkt durch seine vielen schönen Häuserfassaden und Pferdekutschen. Ich habe Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, als die Stadt mit den meisten Orangenbäumen wargenommen, da waren einfach über all grüne Bäume mit orangenen Früchten, die mich wahrscheinlich noch mehr gebannt haben als Hendrik;-)
Am Rathhaus vorbei haben wir dann das erste im Führer gekennzeichnete Highlight gefunden, in das wir erst des Preises wegen fast nicht reingegangen wären, da es auch sehr unspektakulär von außen aussah. Zum Glück haben wir uns letzten Endes doch noch dafür entschieden den Alcazar, der Palast der maurischen, und später der christlichen Könige, zu besichtigen. Das ist einfach unglaublich wie reich verziert dieser Palast ist, das kann ich in Worten schon gar nciht mehr beschreiben, deshalb hier lieber ein paar Bilder. Wenn man einen Raum gesehen hatte und glaubte es ginge nicht mehr schöner kam man in den nächsten und es fehlten einem einfach die Worte. Diese feinsten Verzierungen überall, die Farben, das Spiel mit Licht und Wasser und dessen Reflektionen sind einfach so beeindruckend, dass ich euch eine Reise nach Sevilla nur wärmstens empfehlen kann.


Wem die Pracht des Gebäudes dann noch nicht reichen sollte, der muss sich nach draußen in den Garten, besser den Park des Palasts begeben, der mit riesigen Palmen und allerlei anderem schönen Grün bepflanzt ist. Auch hier findet sich das Thema Wasser in Brunnen und Wasserspielen immer wieder. An manchen Stellen ist der Park einem Urwald gleich, an anderen ein gut gepflegter Garten in dem auch die Orangenbäume nciht zu kurz kommen.Hier haben wir eindeutig die meisten Bilder geschossen, die ich euch nicht vorenthalten will.


Die Kathedrale haben wir danach natürlich auch noch besichtigt, wobei es uns die Giralda, der Glockenturm mit seinen 96m am meisten angetan hat. Man kann den Turm besteigen, auf eine ungewöhnliche Art und Weise, da es keine Treppenstufen gibt, sondern nur Schrägen, damit man auch zu Pferd den Turm erklimmen kann. Pferde gab es für uns leider nicht, aber die Mühe hat sich gelohnt, denn der Ausblick war Traumhaft.


Den Tag haben wir dann mit einem abendlichen Spaziergang am Fluss Guadalquivir entlang ausklingen lassen. Für mich war dies der schönste Tag unserer Reise und Sevilla die Stadt die mich am meisten überzeugt und verzaubert hat.