Freitag, 3. Oktober 2008

vokuhila

Für mich hat seit letztem Donnerstag das Unileben begonnen, ich kann es nicht Alltag nennen, da es damit noch absolut ncihts zu tun hat. Das frühe Aufstehen (bereits um viertel vor sieben) war ich nciht mehr gewohnt, ich habe mich aber trotzdem aus dem Bett gequält, da ich ja keine Stunde des ersten Tages verpassen wollte, um meinen Stundenplan möglichst schnell zusammenzustellen. Pustekuchen. Um neun fing noch gar ncihts an, da der Prof das mal kurzerhand verschoben hat, der zweite kurs der eigentlich drei stunden dauern sollte war nach einer stunde frontal info schon vorbei. Und der dritte den ich mir angucken wollte fand gar nciht erst statt, da der Prof diese Woche noch gar nciht anwesend sei. Ich solle doch nächste Woche wiederkommen.
Na gut, dann bin ich also nach Hause um mich dort ein wenig mehr mit meinem Stundenplan auseinanderzusetzen und rauszufinden ob es irgendeine Möglichkeit gäbe doch alle sechs Kurse unter einen Hut zu kriegen ohne dass sich irgendwas überschneidet. Mirka hat also erstmal ne exceltabelle angefertigt, in die wir dann die 5 verschiedenen Termine eines Kurses eingetragen haben, farbig markiert und beschriftet, und das dann für alle sechs Kurse. Da sich immer irgendetwas überschnitt hab ich dann beschlossen einfach zwei kurse von einer anderen fakultät zu wählen, da diese kurse nur 3 stunden in der woche unterrichtet werden, statt wie meine 6 stunden in der Woche. So geht mein Plan nun endlich auf. Ging, trifft es wohl eher. Heute war ich dann an der anderen Fakultät um die Kurse dort mal auszuchecken, aber da fängt die Uni erst nächsten Montag an. Nachdem ich mich dann eingeschrieben habe, hatte ich also frei. Beim Einschreiben hat mir das nette Mädel vom Erasmus Büro noch einige Tipps zu meiner Kurswahl gegeben, da sie auch Kurse an meiner Fakultät hat. Somit werde ich also wahrscheinlich doch kein digital imagen nehmen(was viel zu schwer sein soll) und auch kein natürliches Zeichnen I, (da man dort nur Statuen zeichnet und nicht wie ich dachte die Natur). Also so viel dazu, dass mein Plan schon steht. Ich kann nochmal ganz von neu anfangen.Hab ja zum Glück noch nen Monat zeit dafür. Naja, Mirka ist ja zum Glück noch da um mir zu helfen.

Außer das meine Uni vollkommen chaotisch und unorganisiert zu sein scheint, ist sie auch völlig verranzt. Farbe blättert von der Decke, die Vorhänge hängen schief vom Fenster und drohen ganz abzufallen, die Wände sind beschmiert und von den Toiletten will man fast nicht reden, weil man fürchtet dass man nicht umherkommt sie doch mal benutzen zu müssen. Man kann den Jungs beim Pinkeln zusehen während man sich die Hände wäscht (natürlich ohne seife). Und wer noch an Klopapier glaubt kann sich schonmal Taschentücher kaufen gehen. Das einzige was Klopapier ähnelt ist ein Spender der neben der Waschbecken hängt, bei dem man sich vorher die Menge Papier nehmen kann und die dann mit auf Klo nimmt. Ich hege immernoch die Hoffnung, dass ich noch bessere Toiletten dort finde, die man wenigstens abschließen kann, ohne dass man sich dann eingesperrt hat.

Die Schüler der Uni erscheinen wie typische Kunststudenten, ganz klischeehaft zeichnen die in der Pause (die den ganzen Tag zu dauern scheint), und trinken ihren Kaffee. Die Mädels tragen ihre Haare vokuhila, was total bescheuert aussieht und von den Jungs haben viele ein geflochtenes Zöpfchen im Nacken, was nciht minder seltsam für mich ist. Hier ist das wohl eher normal. So wie man auch nciht doof angeguckt wird, wenn man als Junge mit knall grünem T-Shirt rumläuft, überdimensional großem Schnuller um den Hals und ne grün, pink, gelb gestreifte Schlafanzughose trägt. Oder auch sehr beliebt bei männlein wie weiblein sind hier Hosen deren Schritt bei den Knien hängt, die aber ab dort eng verlaufen, sieht dann nen bisschen so aus als würde man ne riesige Windel tragen. Ich mach mal nen Foto, damit ihr euch das besser vorstellen könnt. Es ist also quasi egal was ich trage, ich werde neben denen wohl immer wie ein Spießer erscheinen, was mal ne neue Erfahrung ist.

Das Wetter hier ist weiterhin sonnig, wobei man merkt, dass es langsam kühler wird. Jeddoch machen die Sonnenstrahlen am Morgen schon gewaltig was aus, in Bezug auf die Laune mit der man aufsteht. Es fällt einfach viel leichter das Haus zu verlassen, da es draußen so hell ist. Hoffentlich hält das noch eine Zeit lang an.
Morgen sind wir auf dem Geburtstag von Mirkas Tante eingeladen und dann wird die Zeit langsam knapp für Mirka, da sie Mittwoch morgen wieder zurückfliegt in den Regen. Also müssen wir noch ein paar Sonnestrahlen sammeln gehen. Geburtstag von Mirka's Tante



Hasta luego, Nadine

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